Intelligente Geschwindigkeitsassistenten und andere Systeme – Schöne neue Welt

Intelligente Geschwindigkeitsassistenten und andere Systeme – Schöne neue Welt

Ab dem 7. Juli 2024 müssen alle in der Europäischen Union verkauften Neuwagen gemäß der Verordnung 2019/2044 der Europäischen Kommission mit intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (ISA) ausgestattet sein. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Kollisionen zu reduzieren. ISA nutzt GPS, Verkehrszeichenerkennungskameras und nach vorn gerichtete Kameras, um Geschwindigkeitsbegrenzungen zu erkennen und deren Überschreitung durch vier verschiedene Methoden zu verhindern: akustische Warnungen, haptisches Feedback (Vibrationsalarme oder Pedalwiderstand) oder automatische Reduzierung der Motorleistung. Fahrer können das System durch stärkeres Betätigen des Gaspedals oder Ausschalten während der Fahrt außer Kraft setzen. Es wird jedoch beim Neustart des Fahrzeugs wieder aktiviert.

Zu den weiteren obligatorischen Sicherheitsfunktionen gehören autonome Notbremsung, Datenlogger, Fahrermüdigkeitserkennung, Spurhalteassistent und Rückfahrsensoren.

Technologien und Methoden zur Deaktivierung von ISA

Herstellerseitige Übersteuerungen: (empfohlen)

Alle ISA-Systeme erlauben gemäß EU-Vorschriften eine vorübergehende Deaktivierung über das Infotainmentsystem oder die Armaturenbrett-Bedienelemente des Fahrzeugs. Beispielsweise ermöglichen Marken wie Fiat, Honda, Hyundai und Volvo die Deaktivierung von ISA über die Einstellungsmenüs. Bei jedem Fahrzeugstart wird die ISA-Einstellung jedoch wieder aktiviert.

Einschränkungen: Dies ist keine dauerhafte Lösung, da das System automatisch reaktiviert wird. Hersteller müssen die Vorschriften einhalten und können daher keine dauerhafte Deaktivierungsoption anbieten, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen.

Nachrüstmodule oder „Defeater“:

Beschreibung: Nachrüstgeräte oder -module, die mit dem CAN-Bus (Controller Area Network) des Fahrzeugs interagieren, um die letzte ISA-Einstellung des Fahrers (z. B. „Aus“) beizubehalten oder das System vollständig zu umgehen. Bei jedem Fahrzeugstart wird die letzte Einstellung an den Fahrzeugcomputer gesendet.

Risiken:

Sicherheit: Diese Geräte können andere Fahrzeugsysteme stören, da sie mit dem CAN-Bus interagieren, der kritische Funktionen steuert. Nach Einschätzung von Fastlane besteht kein wirkliches Risiko, solange dieses Modul keine externen Kommunikationsfunktionen – z. B. Bluetooth oder WLAN – unterstützt und der Code nicht bösartig ist.

Zuverlässigkeit: Wenn der Hersteller die Fahrzeugsoftware aktualisiert, ist das Gerät möglicherweise nicht mehr kompatibel und funktioniert nicht mehr.

Softwaremodifikationen:

Beschreibung: Modifikation der Fahrzeugsoftware oder -firmware zur Deaktivierung von ISA. Dies könnte eine Neuprogrammierung des Fahrzeugsteuergeräts (ECU) beinhalten, um ISA-Signale zu ignorieren oder dauerhaft zu deaktivieren. Die größte Hürde ist derzeit der Zugriff auf die neue Generation von Motorsteuergeräten, der noch schwer zu erreichen ist, sowie die Frage, an welchen Stellen in den neuen Steuergeräten das System zur Deaktivierung von ISA modifiziert werden muss.

Risiken: Für Hersteller und Behörden ist dies dasselbe wie Chiptuning. Sie riskieren Ihre Garantie und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs. Die Realität bleibt, dass den meisten Behörden die Werkzeuge oder die Zeit fehlen, um solche Modifikationen zu erkennen. Händler und Hersteller können sie jedoch mit Sicherheit erkennen, wenn sie entsprechende Anstrengungen unternehmen.

Rechtslage: Eine Modifikation des Steuergeräts zur Abschaltung von ISA würde einen direkten Verstoß gegen EU-Recht darstellen.

Physische Modifikationen:

Beschreibung: Theoretisch könnte das physische Trennen oder Verändern von Komponenten des ISA-Systems (z. B. Kameras, GPS-Module oder Pedalsensoren) dieses deaktivieren.

Risiken:

Umsetzbarkeit: Moderne Fahrzeuge integrieren ISA mit anderen Systemen (z. B. adaptiver Geschwindigkeitsregler, Spurhalteassistent). Dadurch wird die physische Trennung komplex und kann Fehlercodes auslösen oder andere Funktionen deaktivieren.

Rechtliche Risiken: Solche Modifikationen würden mit ziemlicher Sicherheit gegen EU-Vorschriften verstoßen und könnten bei Inspektionen zu erheblichen Strafen oder zur Beschlagnahmung des Fahrzeugs führen.

Unsere Einschätzung: Das ist eine sehr unsinnige Idee. Sie könnten es versuchen, wenn Sie es nicht möchten, aber es wird wahrscheinlich zu mehreren Fehlern und einem Besuch bei uns führen, um das System zu löschen und zurückzusetzen – und das kostet Sie Geld. Tun Sie es nicht.

Fastlanes Fazit:

Diese Systeme werden uns erhalten bleiben. Gewöhnen Sie sich daran. Die sicherste und eleganteste Lösung ist die OBD-basierte Codierung (über einen Dongle, der an den OBD-Anschluss angeschlossen wird). Diese passt die Systemeinstellungen beim Start schnell an, um die Eingriffsstufen des Systems zu deaktivieren oder zu reduzieren. Sie können das Gerät bei Inspektionen, Wartungen und Verkehrskontrollen einfach entfernen. Aus technischer und rechtlicher Sicht verwenden Sie lediglich ein Skript, um auf die integrierten Funktionen des Fahrzeugs zuzugreifen. Dies ist also nicht illegal und kann weder von Herstellern noch von Behörden gegen Sie verwendet werden.

Wir können auch Systeme installieren, die hinter dem OBD-Anschluss in die CAN-Leitungen integriert sind. Dadurch bleibt die volle OBD-Funktionalität erhalten, und das Gerät muss vor Inspektionen oder Verkehrskontrollen nicht entfernt werden.

Wie die Mandalorianer sagen würden: So geht's.

Für detailliertere Informationen zur Funktionsweise von ISA-Systemen empfehlen wir diesen Artikel: https://www.autocar.co.uk/car-news/features/intelligent-speed-assistance-everything-you-need-know

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