Sollten Sie Ihr Dieselauto verkaufen, bevor es zu spät ist?

Die Schweiz orientiert sich aufgrund bilateraler Handelsabkommen und der Notwendigkeit der Marktkompatibilität eng an den EU-Vorschriften. Ab 2025 werden diese Standards weiter verschärft: Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen sollen im Vergleich zu 2021 um 15 % gesenkt werden, bis 2030 sollen es 37,5 % sein, und bis 2035 sollen faktisch keine Abgasemissionen mehr entstehen. Dies entspricht dem EU-Verbot für neue Benzin- und Dieselautos ab 2035, das die Schweiz einführt, um ihren Zugang zum europäischen Markt zu erhalten. Das Verbot gilt für alle neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, einschließlich Diesel-Personenkraftwagen, und verbietet deren Verkauf, sofern sie nicht ausschließlich mit CO2-neutralen E-Fuels betrieben werden.

Vorhandene Dieselautos, die vor 2035 zugelassen wurden, können weiterhin uneingeschränkt genutzt, weiterverkauft und gewartet werden. Nach 2035 werden jedoch keine neuen Modelle mehr verfügbar sein, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Schweizer Städte wie Zürich und Genf haben Umweltzonen eingerichtet, die ältere Dieselfahrzeuge (z. B. Fahrzeuge vor der Euro-5-Norm) einschränken. Diese sollen bis 2025–2030 erweitert werden, um die Luftverschmutzung in den Städten zu bekämpfen. Anders als die EU hat die Schweiz ein früheres, von den Grünen für 2025 vorgeschlagenes generelles Verbot zwar diskutiert, aber nicht verabschiedet, sondern sich stattdessen für eine schrittweise Anpassung entschieden.

Technologische und ökologische Faktoren

Das schweizerische CO2-Gesetz strebt Netto-Null-Emissionen bis 2050 an, wobei der Verkehr für etwa 30 % der Emissionen verantwortlich ist. Dieselfahrzeuge, einst aufgrund ihrer Effizienz bevorzugt, werden nun hinsichtlich NOx und Partikeln unter die Lupe genommen, wobei jedes fünfte Fahrzeug aufgrund von Mängeln die Grenzwerte überschreitet. Strengere Euro-6/7-Normen und obligatorische Abgastests beschleunigen den Ausstieg.

Umweltziele, darunter eine Emissionsreduzierung um 50 % bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990, treiben den Übergang voran. Prognosen zeigen, dass die Schweiz im Inland auf Kurs ist.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Neue Dieselfahrzeuge könnten mit dem Jahr 2035 aufgrund höherer Kraftstoffsteuern und möglicher Straßenbenutzungsgebühren für emissionsintensive Fahrzeuge schneller an Wert verlieren. Gebrauchte Dieselfahrzeuge sind für Fahrten in den Alpen und auf dem Land weiterhin sparsam, doch Fahrverbote in der Stadt könnten den Wiederverkaufswert mindern. Anreize für Elektrofahrzeuge, darunter Einfuhrzollbefreiungen, machen Alternativen attraktiver, obwohl die Infrastrukturprobleme weiterhin bestehen. Die Automobilbranche steht vor einem Wandel der Arbeitsplätze, doch der Fokus der Schweiz auf Innovationen (z. B. bei Batterien) könnte Verluste abmildern.

Öffentliche Wahrnehmung und Stimmung

Die öffentliche Meinung ist gemischt: Die Beliebtheit des Diesels hat seit 2017 aufgrund von Gesundheitsbedenken und Skandalen abgenommen, viele halten ihn für überholt. Reddit-Diskussionen zeigen, dass angesichts der Angst vor einem Verbot beim Kauf neuer Dieselfahrzeuge zurückhaltend ist, obwohl manche sie aufgrund ihrer Zuverlässigkeit bevorzugen.

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für neue Diesel-Pkw in der Schweiz sind begrenzt, da der Verkauf ab 2035 mit Ausnahme von E-Fuel-Varianten verboten ist. Bestehende Flotten werden bestehen bleiben, insbesondere auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Elektrofahrzeuge werden jedoch dominieren und bis 2030 einen Marktanteil von 30–40 % erreichen, da die Vorschriften und Anreize verschärft werden. Herausforderungen wie Netzkapazität und Rohstoffe könnten den Wandel verlangsamen, aber das Engagement der Schweiz für Netto-Null-Emissionen positioniert Diesel als eine aussterbende Technologie im Übergang zu nachhaltiger Mobilität.

Fastlanes Einschätzung: Diesel wird auf Lkw und Landmaschinen beschränkt bleiben, da er noch immer die für diese Branchen erforderliche Energiedichte aufweist. Sofern es keinen großen Fortschritt bei der Batterietechnologie gibt, vermuten wir, dass das Null-Emissionsziel um 2030 aufgehoben wird, wenn man erkennt, dass die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge einfach nicht aufgebaut ist. Würden wir Ihnen raten, Ihr Dieselauto jetzt zu verkaufen? Nein, aber wenn Sie auf der Suche nach einem Neuwagen wären, würden wir entweder ein Hybrid-Elektrofahrzeug (PHEV) oder einen EU7-Benziner empfehlen.

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